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Der Spiegel im Du
Im Allein Sein, im Sinne von 'auf sich selbst zurückgewiesen' (nicht geworfen...) sein - und sei es auch nur vorübergehend, wird dir klar, wie wertvoll die Gegenwart eines oder mehrerer Mitmenschen (oder auch von Tierwesen.......) für dein Leben ist und war.
Was mich derzeit besonders erschüttert, ist der Umstand, dass sogar bei kleinen Babys dieses Erleben beschnitten wird, durch die sonderbare Maskerade, welche den Menschen abverlangt wird. Die verbale und auch nonverbale Kommunikation ist für gross und klein ein wichtiger Bestandteil der Selbstfindung.
Wenn kein spiegelndes Du vorhanden ist oder auch nur teilweise ausfällt, besteht kein Anlass zum Selbst-Ausdruck...wozu auch...? Ohne Interaktion fällt das eigene Bedürfnis, sich mitzuteilen, in sich zusammen - es sei denn, man wäre innerlich sich selbst genug, was wohl nur wenigen Menschen zu eigen ist, von Kindern ganz zu schweigen.
Wenn nun ein in sich gefestigter Mensch in isolierter Lage solche Erkenntnisse gewinnt, tritt erst klar zutage, was wir unseren Kindern und alten Menschen antun, indem einfach über ihre elementarsten Bedürfnisse hinweggegangen wird...
Ähnlich verhält es sich wohl auch mit schöpferischen Prozessen, und das empfinde ich als beinah ebenso tragisch...Der Ansporn, Schöpferisches hervorzubringen, dürfte in zunehmendem Masse nachlassen, wenn die Primär-Bedürfnisse des Lebens immer weniger gestillt werden können, wie das gegenwärtig leider der Fall ist.
Wenn die Menschen nur noch um das Überleben kämpfen müssen, was bleibt dann noch an Hunger nach Schönheit und beglückendem Austausch von Seelen-Energie, wie sie besonders in Kunst und Natur zu finden ist?
In Zeiten der Entbehrung verschieben sich auch die Prioritäten. - Dass wir aber ein ansprechbares Du brauchen, um uns selber spüren und orientieren zu können, ist zumindest mir deutlicher bewusst geworden denn je...
* * *
Myra 10.03.2021, 00.02| (0/0) Kommentare | TB | PL | einsortiert in: Innenspiegel | allein sein, Interaktion,
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